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Auf der Suche

Auf der Suche

Besonders seit Beginn der Corona-Krise 2020 höre ich eines wöchentlich/täglich: Die Menschen sind, in Krisenzeiten stets einmal mehr, auf der Suche.

Ganz nüchtern und pragmatisch betrachtet, zeichnen sich die Menschen nicht unter anderem dadurch aus, dass sie unablässig auf der Suche sind?

Auf der Suche nach … 

  • dem „perfekten Leben“
  • der „perfekten Religion/Ideologie“
  • den „perfekten Eltern“
  • den „perfekten Geschwistern“
  • den „perfekten Verwandten“
  • den „perfekten Freunden“
  • dem/der „perfekten Liebsten“
  • den „perfekten Kindern“
  • der „perfekten Lebensausstattung“ (Mein Haus, mein Auto, mein Pferd, mein Boot)
  • dem „perfekten Krippen-/Kindergartenplatz“
  • der „perfekten Schulform“ mit dem „perfekten Schulabschluss“
  • dem „perfekten Ausbildungs-/Studienplatz“ mit dem „perfekten Abschluss“
  • der „perfekten Anstellung/Selbstständigkeit“ mit dem „perfekten Gehalt“
  • der „perfekten Gesundheits- und Rentenversorgung“
  • dem „perfekten Sterben inkl. Sarg, Urne, Trauerfeier “
  • dem „perfekten Leben nach dem Tod inkl. Wiedergeburt, Paradies“

Bei so viel Perfektionismus wird mir ganz blümerant und ich schreibe nur:

Sich auf die innere Reise begeben, da ist alles vorzufinden, was es bedarf, um glücklich zu sein.

  • Mit der inneren Stimme in den offenen Dialog gehen, sich von ihr inspirieren lassen, sie, wenn es von Nöten ist, auch davon überzeugen, dass das eigene Vorgehen für einen besser ist als das ihrige. 
  • Sich mit Befürchtungen und Ängsten anfreunden, statt sich diese zu Feinden zu machen.
  • Sich gegen keinen Gedanken wehren, ist dieser auch noch so absurd.
  • Sich fragen, wie wird innere Freiheit definiert, was macht sie aus und wie wird sie im inneren lebbar, so dass sie letztlich auch zur äußeren Freiheit wird. 
  • Sich so oft wie möglich zum inneren Leuchten bringen (z.B. durch philosophische Gespräche mit Herzensmenschen). Das durchflutet den Körper mit Wärme, ist rundum gesundheitsförderlich und hebt die allgemeine Laune.
  • Sich Ruhe und Gelassenheit gewähren, gut Ding will Weile haben.

All dies könnte zur inneren wie äußeren Freiheit führen, die „ein inneres Zuhause“ bieten, geprägt von Wärme, furchtloser Ruhe und Gelassenheit. 

Ist dies gegeben, könnte das die innere Aufrichtung bedeuten, mit der Veränderung förderlich statt feindlich wird, was wiederum Mut zur Veränderung gibt. Mut kann die Erinnerung an das Gelungene sein. 

Ist der „Mut ins innere Zuhause“ eingezogen, wird wenig später auch das Glück folgen. Das Glück bedarf eines Ortes, in dem bereits die innere wie äußere Freiheit, Wärme, furchtlose Ruhe und Gelassenheit sowie der Mut zuhause sind, dann kann es sich dazugesellen und zeigen.

Herzlichst 

Kerstin Scheew